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Wie wird GIST diagnostiziert?

SYMPTOMATIK: Ein gastrointestinaler Stromatumor (GIST) kann in jedem Lebensalter vorkommen. Risikofaktoren, die für das Auftreten verantwortlich sein könnten, sind bisher nicht ausreichend identifiziert. GIST entstehen in unterschiedlicher Häufigkeit im Magen-Darmtrakt und verursachen je nach Ausgangsort und Größe die entsprechende Symptomatik, die in aller Regel aber erst im fortgeschrittenen Stadium auftritt. Die diesbezüglichen Beschwerden sind in der Regel relativ unspezifisch und betreffen zwei Drittel der PatientInnen. Es finden sich am häufigsten Bauchschmerzen, Völlegefühl, Unwohlsein, Blutungen in den Magen-Darmtrakt und dadurch eine Blutarmut, seltener führen Gewichtsverlust, Müdigkeit und Übelkeit zum Aufsuchen ärztlicher Hilfe. Bei einem Drittel der PatientInnen wird ein GIST allerdings zufällig entdeckt, ohne dass Symptome vorliegen.

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ENDOSKOPIE (MAGEN-DARM-SPIEGELUNG): Die erste Untersuchung, die bei o. g. Beschwerden sehr häufig zu einer Diagnose führt, ist eine Magenspiegelung. Die Untersuchung kann einfach und weitgehend risikolos durchgeführt werden und zeigt häufig ein typisches Bild dieser seltenen Tumore, die sich durch die Entstehung z. B. in der Magenwand völlig von einem Magenkrebs unterscheiden, der in der Magenschleimhaut entsteht. Auch andere Lokalisationen z. B. Zwölffingerdarm und Dickdarm sind einer Spiegelung zugänglich.

Meistens ist es nicht erforderlich im Rahmen dieser Untersuchung eine Biopsie zu entnehmen, da diese Tumore in der Regel operativ entfernt werden können und die Verdachtsdiagnose im Verband mit einem endoskopischen Ultraschall erhärtet werden kann.

ENDOSONOGRAPHIE (ENDOSKOPISCHER ULTRASCHALL, EUS): Bei Verdacht auf einen (z. B. Magen) GIST kann die endoskopische Untersuchung durch einen endoskopischen Ultraschall erweitert werden. Der Ausgangsort des Tumors sowie die Tumorgröße können damit häufig sehr gut bestimmt werden. Sollte bei sehr großen Tumoren und/oder bei Vorliegen von Metastasen eine Biopsie zur Planung einer medikamentösen Therapie erforderlich sein, so kann diese vorzugsweise i. R. dieser Prozedur durchgeführt werden. Damit kann gegebenenfalls vermieden werden, dass eine CT-gezielte Punktion durchgeführt werden muss, bei der das Risiko auf eine Tumorzellverschleppung in die Bauchhöhle im Einzelfall höher sein kann.

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RADIOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN (CT, MR, PET): Zur Abklärung von unklaren Bauchbeschwerden wird heutzutage in der Regel auch eine Computertomographie herangezogen. Damit können im Falle eines GIST die Tumorausbreitung und die Beziehung zu umliegenden Organen festgestellt werden. Gegebenenfalls kann damit auch das Vorliegen von Metastasen ausgeschlossen werden bzw. bei Nachweis von Metastasen deren Größe und Anzahl – z. B. in der Leber oder am Bauchfell – bestimmt werden. Eine Computertomographie dient als Grundlage für die Planung einer Operation oder aber für die Einleitung einer medikamentösen Therapie. Diese Art der Untersuchung – und alternativ auch die Magnetresonanz-Untersuchung (MR) – wird in der Folge auch zur Verlaufsbeobachtung herangezogen. Typischerweise sind gastrointestinale Stromatumore sehr stoffwechselaktiv, sodass diese Aktivität sehr gut mittels einer Positron-Emissions-Tomographie (PET-Untersuchung) abgebildet werden kann. In ausgewählten Situationen kann diese Untersuchung mithelfen, zu einem früheren Zeitpunkt (als die CT-Untersuchung) festzustellen, ob eine eingeleitete medikamentöse Therapie erfolgreich ist oder ob gegebenenfalls die Strategie geändert werden muss (z. B. operiert werden muss).

CT GIST

— Ferdinand Ploner

 

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